Reisetagebuch Jakobsweg – 2. Etappe 2022 – 17.03.2022

6. Tag von Forbach bis nach Saint Avold

Bereits um 6:30 Uhr gehen wir zum Frühstück. Dort haben wir unser erstes Sprachproblem. Das Handling mit der Kaffeemaschine ist uns unbekannt. Zwei Franzosen sind so nett und versuchen, uns die Maschine zu erklären, leider verstehen wir nur Bahnhof. Eine Hotelangestellte bereitet uns dann den Kaffee zu. Der Morgen startet doch schon mal gut.

Um 7:15 Uhr verlassen wir das Hôtel mit dem heutigen Ziel „Saint Avold“. Unser erster Stopp ist in „Oeting“ bei einem Soldatendenkmal. Der Weg dahin treibt uns die ersten Schweißperlen auf die Stirn. Weiter marschieren wir über Wiesen mit einer herrlichen Fernsicht. Wir machen einen Abstecher zur „Chapelle de Rensing“, einer kleinen Kapelle.

Von Morsbach aus geht es auf ein ca. 300 m hohes Plateau, der „Herapel“. Dieser war in der Antike eine keltische Fluchtburg – davon ist leider fast nichts mehr erhalten. Über „Cocherem“ weiter nach „Bening-les-Saint-Avold“ führt uns der Weg. Dort grüßen wir einen älteren Herren, der uns auf französisch antwortet. Nachdem wir ihm erklären, dass wir der französischen Sprache nicht mächtig sind, erwidert er mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Aber nicht über 90 km/h durch die Ortschaft!“.

Durch die Aussage des älteren Herren motiviert, klappt der Aufstieg auf das nächstes Plateau viel besser. Dort erwartet uns die nächste Überraschung, der Feldweg ist matschig, voller Pfützen und der Lehm haftet schrecklich an den Schuhen, die sich nach einigen Schritten fast ein Kilo schwerer anfühlen. Als wir am Ende des Weges sind, müssen wir den Lehmhaufen unter unseren Schuhen erstmal abkratzen.

Der Weg führt uns weiter über „Betting“ nach „Hombourg-Bas“. Vorher machen wir noch einen Abstecher zur idyllisch liegenden „Chapelle-Ste-Chaterine“. Zu unserem heutigen Highlight gehört die Altstadt von „Hombourg-Bas“, mit ihren unterschiedlich hohen und bunten Häusern und dem Blick auf die „Stiftskirche St. Etienne“. Wir laufen durch das „Alte Stadttor“ und kommen danach durch „Hombourg-Haut“ und an der Papiermühle am Weiher vorbei. Nach 26,4 km und 570 Höhenmetern sind wir endlich in „Sant Avold“ im Hôtel de Paris.

Fazit des Tages: Ein wunderschöner Weg (wirklich empfehlenswert) mit fantastischer Aus- und Weitsicht, aber mit ständigen Auf- und Abstiegen.