Reisetagebuch Jakobsweg – 5. Etappe 2024 – 26.03.2024

Unsere vorletzte Wanderung dieser Etappe startet bereits um 7:30 Uhr. Ohne Frühstück und mit einer nicht so entspannten Nacht, da die Betten sehr klein und quietschend waren (außer bei Isabelle), beginnt der Tag gleich mal mit Nieselregen.

Nach 2 km erreichen wir den Ort „Lurcy-Lévis“, dort versorgen wir uns erst einmal mit frischen Apfeltaschen aus einer Boulangerie und ergattern einen Stempel aus der Mairie. Hier haben wir auch wieder richtig Glück, da wir in der Mairie eine Frau sehen, die gerade die Rollläden öffnet. Isabelle und ich rennen zu ihr und sie gibt uns freudestrahlend die Stempel in unsere Pilgerhefte.

Und wieder führt uns der Weg kilometerlang an befahrenen Landstraßen entlang. Der Regen nimmt zwischenzeitlich auch immer mehr zu. In „Valigny“ bekommen wir in der Mairie einen weiteren Stempel und haben dort die Möglichkeit, im Warmen und Trockenen zu sitzen; dort können wir auch unsere zweiten Apfeltaschen verspeisen.

Anschließend wird es ein sehr ätzender Weg, denn der Regen nimmt immer mehr zu und der Weg geht nur an der Straße entlang. Drei Kilometer vor unserem heutigen Ziel sehen wir auf einem Verkehrsschild das erste Mal 17 km bis nach „Saint-Amond Montrond“, wir haben es bald geschafft.

Nach 27,2 km erreichen wir unsere Unterkunft in „Laugere“ und sind heilfroh, dass es in dem Apartment warm ist und wir dadurch die Möglichkeit haben, alle unsere Sachen trocknen zu können.

Reisetagebuch Jakobsweg – 5. Etappe 2024 – 25.03.2024

Mit einem wieder mal süßen, aber reichhaltigen Frühstück, starten wir in unsere drittletzte Wanderung in dieser Etappe. Um 8:35 Uhr schnappen wir uns unsere Rucksäcke und die Wanderstöcke und machen uns auf den Weg ins Rathaus zum (hoffentlich) nächsten Stempel. Dort haben wir richtig Glück, denn das Rathaus öffnet (eigentlich) erst um 9 Uhr. Als wir dort eine Frau sitzen sehen, klopfen wir ans Fenster. Sie ist über den früheren Arbeitsbeginn nicht begeistert, aber gibt uns durch das geöffnete Fenster dennoch unseren 1 von 4 Stempeln.

Anschließend starten wir mit unserer Wanderung und erleben kurz danach ein weiteres Highlight. Wir kommen zu einem Kuhgehege, Isabelle pfeift und alle Kühe kommen schnurstracks zu uns gerannt. Sie begleiten uns den kompletten Weg am Gelände entlang.

In einem Reiseführer wurde darauf hingewiesen, dass es in dem Ort „Marcigny“ eine ganz besondere Muschel zu sehen gibt. Wir nehmen einen Umweg in Kauf und finden ein bewohntes Haus vor. Wir klingeln und versuchen über Google Translate einen Hinweis zur Muschel zu erhalten, die Frau starrt uns ganz verwirrt an und hat nichts von einer Muschel verstanden. Ein Gutes hat der Umweg, denn bei ihr haben wir auch einen Stempel erhalten.

Der Weg führt uns dann entlang der Orte „Livry“ und „Le Veudre“, in denen wir jeweils die nächsten Stempel erhalten. Danach führt uns unsere Route entlang schöner Wiesen und Waldwege (fernab von Straßen). Heute ist der Tag der Überraschungen, denn als wir so gut gelaunt auf unserem Weg entlanglaufen, ist auf einmal der Weg durch einen Bach überflutet. Wir haben schon die Befürchtung (ich hatte eher die Hoffnung :-D), dass wir die Schuhe ausziehen und durch den Bach waten müssen. Nachdem wir durch hohes Gras und Gestrüpp uns einen Weg bahnen, finden wir schließlich doch noch eine kleine Brücke.

Zu unserer absoluten Freude dürfen wir die letzten 2 km wieder an der befahrenen Straße entlang laufen. Nach 21,3 km erreichen wir unser heutiges Ziel „Lurcy-Levis“ und freuen uns riesig über die geile Unterkunft. Heute Abend gibt es Nudeln, die wir 210 km geschleppt haben.

Reisetagebuch Jakobsweg – 5. Etappe 2024 – 24.03.2024

Heute morgen startet der Tag mit einem gemütlichen Frühstück in unserem Apartment. Dazu waren wir gestern noch in dem nahe liegenden Lebensmittelladen einkaufen und haben uns mit Baguette, Salami und Käse ausgestattet. Wir können alle die Salami und den Käse bald nicht mehr sehen, weil wir es gefühlt jeden Tag essen.

Um 8:30 Uhr starten wir mit unserer heutigen Wanderung nach „Saint-Pierre-le-Môutier“. Abgesehen von abwechslungsreichen Tierbegegnungen und einem ziemlich unbeständigen Wetter ist auf dem Weg heute nichts außergewöhnliches passiert. Was uns auf dieser Etappe oft aufgefallen ist, ist, dass uns viele Leute (auch Autofahrer) begrüßen, winken und uns eine gute Reise wünschen.

Nach 15,6 km sind wir in unserem Zielort angekommen. In unser Apartment können wir zum Glück auch schon rein, die Inhaberin wollte uns erst auf 16 Uhr vertrösten. Nachdem wir dann über Google Translate ein bisschen unsere Situation dramatisiert haben, durften wir zum Glück schon in das Zimmer. Die gute Frau hat daraufhin nur die Betten frisch bezogen – das hätte 3 Stunden gedauert? Sehr fraglich, aber gut – Ende gut, alles gut.