Reisetagebuch Jakobsweg – 5. Etappe 2024 – 22.03.2024

Nach einer traumhaften und erholsamen Nacht starten wir den Tag mit einem ganz leckeren Frühstück. Auch das gestrige 4-Gänge-Abendessen war grandios.

Um kurz nach 9 Uhr beginnen wir mit unserer „kurzen“ Wanderung, denn heute haben wir nur ca. 11 km vor uns. Die Strecke verläuft zum Teil entlang kleiner Dörfer, Wälder und am Ende (natürlich) wieder 5 km an der Straße entlang.

Um 12:30 Uhr sind wir nach 11,7 km in unserem Zielort „Guérigny“ angekommen und dürfen zum guten Glück bereits in unsere Unterkunft rein. Den Nachmittag nutzen wir für Entspannen, Einkaufen und Pizza essen. Wir versuchen noch unser Glück in der Mairie, um einen Stempel zu ergattern.

Heute haben wir die 150-km-Grenze erreicht. Die letzten 100 km bis zum Etappenziel „Saint-Amand-Montrond“ werden wir jetzt auch noch rocken.

Reisetagebuch Jakobsweg – 5. Etappe 2024 – 21.03.2024

Nach einer „wundervollen“ und „erholsamen“ Nacht, bei der wir gefühlt jede Stunde wach sind, weil sich das „Wegwerf-Spannbettlaken“ unter uns ständig bewegt, startet unser heutiger Mammut-Tag mit 27 km bereits um 6:30 Uhr.

Der gesamte Weg zieht sich an viel befahrenen Straßen entlang und die Sonne knallt ganz schön auf den Asphalt (und auf uns). In „Moussey“ kommen wir zu einem historischen Waschhaus, das sehr liebevoll mit Muscheln dekoriert ist. Da für andere Pilger ein Körbchen mit Muscheln zur Verfügung steht, malen wir unsere eigene „DLFH“-Muschel und hängen sie hin.

Nach 10 km (ca. 9:00 Uhr) legen wir einen kurzen Stop ein und knabbern unser Pizza-Kräcker. Danach geht unsere Wanderung weiter in die Stadt „Prémery“, bei der wir uns Stempel, Apfeltaschen, Getränke und – ganz wichtig – ein Ladekabel für Mamas Handys sichern.

Nach 16 km in den Beinen machen wir um 12 Uhr erstmal eine gemütliche „Frühstückspause“ und lassen es uns mit Baguette, Salami und einer leckeren Apfeltasche gut gehen. Anschließend geht es für weitere 10 km wieder auf die Straße; auch diesmal sind die letzten Kilometer sehr kräftezehrend, da wir wieder einige Höhenmeter überwinden müssen.

Wir sind nach 27,3 km heilfroh, in Nolay anzukommen und ein traumhaftes Zimmer vorzufinden (mit normalen Bettdecken – worüber man sich alles freuen kann). Nach dem Erreichen der heutigen Strecke, haben wir jetzt 130 km gerockt und somit die Hälfte dieser Etappe erreicht.

Fit gegen Kinderkrebs: Interview mit unserer Physiotherapeutin

Liebe Frau Ritter, Sie sind unsere Physiotherapeutin für unser Sportprojekt: „Fit gegen Kinderkrebs“.

Wie sieht denn so ein Einsatz auf der Kinderkrebsstation aus, was machen Sie vor Ort?

Das ist ganz vielseitig: Wichtig ist es, die Kinder zu motivieren, sich zu bewegen und das Bett wieder zu verlassen. Wir, als Erwachsene, wissen, dass es schmerzhaft und sehr anstrengend sein kann, sich nach langer Bettlägerigkeit wieder zu bewegen und aufzustehen; wissen aber, „dass es sein muss“, um wieder fit zu werden. Bei Kindern ist das natürlich schwer, sie wollen eventuelle Schmerzen vermeiden und bleiben dann lieber liegen. Hier komme ich ins Spiel:
Manchmal fangen wir an, mit kleinen Wurfsäckchen hin- und herzuwerfen, mit großen Papprollen kann man im Bett Luftballontennis spielen oder diese zum Fechten verwenden – das alles macht den Kindern Freude und kann dazu führen, dass die kleinen Patienten dann auch bereit sind, für andere Spiele das Bett zu verlassen.
Bei einem kleinen Kind hat einmal der „Windelweitwurf“ Wunder gewirkt… hier konnte es seine Oma mit der Windel „abwerfen“, hat sich dabei bemüht, sich immer weiter aufzurichten, um besser zu treffen und der Spaßfaktor war auch ganz enorm!

Und wie kann man die Jugendlichen zur Bewegung motivieren?

Mit den Größeren spiele ich gerne Hockey oder Fußball auf dem Gang, es werden Hindernisparcours angelegt oder eine Koordinationsleiter auf den Gang geklebt.
Wir sind alle schon sehr gespannt auf die Nintendo Switch mit Monitor und mobilem Tisch, die der Verein für krebskranke Kinder in Mannheim aus Spendenmitteln anschaffen konnte und die bald auf der Station 31.4 installiert wird!

Was ist denn für Sie das Schönste bei dieser Art der Arbeit?

Die Sinnhaftigkeit des Tuns!
Alles kommt direkt den kleinen Patienten zugute, und die Freude zu erleben, wenn sie sich zutrauen, das Bett zu verlassen und Spaß an den Bewegungsspielen haben, ist wunderschön! Außerdem arbeiten wir hier alle im Team und jeder gibt alles dafür, das gemeinsame Ziel zu erreichen, dass es den kleinen Patienten schnell wieder besser geht und sie in ihren Alltag zurückkehren können.

Liebe Frau Ritter: Ein ganz, ganz dickes DANKESCHÖN, dass Sie mit so viel persönlichem Engagement unsere Kinder hier auf der Kinderkrebsstation unterstützen, wieder in Bewegung zu kommen! Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und natürlich auch viel Freude.

Wer dieses tolle Projekt, wie Desi Fischer mit ihrem Jakobsweg-Spendenlauf, unterstützen möchte, ist herzlich dazu eingeladen, mit einer Spende zu helfen. 🙂