Reisetagebuch Jakobsweg – 4. Etappe 2023 – 04.06.2023

3. Tag von Ambonville nach Colombey-les-Deux-Églises

Unser Weg führt uns heute von Ambonville nach Colombey-les-Deux-Églises über sonnige Getreidefelder und schattige Waldstücke. Wir durchqueren die Ortschaften: Bouzancourt, Buchey und Argentolles und haben wieder keine Möglichkeit auf einen Besuch im Lebensmittelladen. Als wir ein dunkles Waldstück durchqueren, sind unsere Augen und Ohren scharf gestellt. Wir haben vom letzten „Fast-Wildschwein-Angriff“ gelernt und haben Pfefferspray mitgenommen, das im Wald immer griffbereit ist.

Kurz bevor wir den Ort Buchey erreichen, findet auf einer Lichtung eine Art Waldfest mit Pavillons, Tischen und Stühlen statt. Als die Gäste uns sehen, stürzen sie sich auf uns und lesen die bedruckten T-Shirts. Ein Gespräch mit Händen und Füßen sowie viele Fotos folgen. Zum Glück haben wir den französischen Flyer dabei, den wir den Leuten in die Hand drücken. Danach haben wir sogar von einer Mädelsgruppe einen kleinen französischen Snack erhalten.

Nach Ankunft in unserem tollen Apartment und einer ausgiebigen Dusche mit warmen Wasser, machen wir uns auf die Suche nach einem offenen Restaurant, Imbiss oder Lebensmittelgeschäft. Leider auch hier wieder vergebens. Aus lauter Verzweiflung unterdrücken wir unseren Hunger und trinken erstmal einen Radler (in der einzigen offenen Bar). Dann müssen wir wohl unsere morgige Frühstücksration jetzt schon essen.

Reisetagebuch Jakobsweg – 4. Etappe 2023 – 03.06.2023

2. Tag von Joinville nach Ambonville

Unsere erste Etappe führt uns heute von Joinville nach Ambonville. Nach dem Frühstück und einer Ladung Sonnencreme beginnen wir mit unserer Wanderung.

Wir gehen durch die kleinen, verwinkelten Gassen von Joinville. Anschließend gelangen wir wieder auf den Jakobsweg, der allerdings als „Jeanne D’ Arc“-Weg (Nationalheldin des 14. Jahrhunderts) gekennzeichnet ist.

Danach kommen wir durch die verschlafenen Orte „Lafolie“ und „Ferrière-et-Lafolie“ und erreichen dann die Blumenstadt „Blécourt“. Die „Notre Dame de Blécourt“ ist die erste Kirche, die offen ist und bei der wir uns selbstständig mit einen Stempel belohnen können.

Nach einer kurzen Mittagspause (Lidl sei Dank) besuchen wir noch das historische Waschhaus von 1878 und gehen unseren Weg durch Waldgebiete und durch riesige Weizenfelder weiter bis nach „Leschères-sur-Le-Blaiseron“. Von hier aus laufen wir die schlimmsten 3 km vom heutigen Tag, bei brütender Hitze und heißem Asphalt unter den Füßen.

Wir sind heilfroh, als wir in Ambonville ankommen, hier werden wir gleich von Bernadette, der Schwester des Pastors, als Pilger erkannt. Sie weist uns den Weg zu der Pilgerherberge L’Ermitage. Mit Händen und Füßen erklärt sie uns das Wichtigste für unseren Aufenthalt und ist sehr angetan von unseren französisch bedruckten T-Shirts.

Nach einer eiskalten Dusche (nicht gewollt) haben wir uns zum Abendessen Spaghetti zubereitet und freuen uns auf unser Bett.